Annuitätendarlehen: Clever erweitern mit dem Forward-Darlehen

So können Sie Ihr Annuitätendarlehen clever mit Forward-Darlehen erweitern

Schon heute wissen, welche Raten in ferner Zukunft für ein Darlehen anfallen – mit einem Forward-Darlehen ist das möglich. Das macht Forward-Darlehen bei der Baufinanzierung zur cleveren Ergänzung eines laufenden Annuitätendarlehens. Dessen Finanzlast können Sie mit unserem Annuitätenrechner ganz einfach bestimmen.

Bei einem Forward-Darlehen vereinbart der Kreditnehmer bereits heute die Finanzierungskonditionen für ein Darlehen, das erst in einigen Monaten oder gar Jahren gebraucht wird. So können sich Immobilieneigentümer niedrige Zinsen dauerhaft sichern. Zum ersten Mal wurden die Forwarddarlehen in Deutschland im Jahr 1996 zu Finanzierungen im kommunalen Wohnungsbau benutzt. Seit 1998 steht diese Finanzierungsform hierzulande auch Privatleuten offen.

So funktioniert ein Forward-Darlehen

Grundsätzlich funktionieren Forward-Darlehen genau wie andere Annuitätendarlehen auch: Sie zahlen also bei einer festen Zinsbindung eine gleichbleibende Monatsrate bei einer festen Laufzeit. Der Unterschied: ein Forwarddarlehen lässt sich bereits viele Jahre vor dem Auslaufen eines alten Annuitätendarlehens abschließen. Während dieser Vorlaufzeit, der so genannten Forward-Periode, fallen üblicherweise keine Kredit- oder Bereitstellungskosten an. Je nach Anbieter lassen sich die Darlehen bis zu 60 Monate vor dem Auszahlungszeitpunkt abschließen. Das schafft frühzeitig Planungssicherheit bei der Anschlussfinanzierung.

Forward-Darlehen: Die Kosten

Für die Sicherung der künftigen Zinsen berechnet die Bank einen Zinsaufschlag. Diese Kosten machen ein Forward-Darlehen etwas teurer als „normale“ Annuitätendarlehen ohne Vorlaufzeit. Der Aufschlag richtet sich nach der Vorlaufzeit des Darlehens in Monaten. Je nach Anbieter müssen Sie mit einem Aufschlag zwischen 0,01 und 0,005 Prozent pro Monat rechnen.

Mit dem Annuitätenrechner die Finanzierungskosten berechnen

Mit dem Annuitätenrechner können Sie die monatliche Annuität für Ihr Darlehen selbst bestimmen, indem Sie Zinssatz, Laufzeit und die gewünschte Kreditsumme angeben. Wie bei jeder Form des Annuitätendarlehens lohnt sich auch bei Forward-Darlehen ein Vergleich verschiedener Anbieter, denn die Konditionen unterscheiden sich mitunter deutlich.

Wann sich Forward-Darlehen rechnen

Gerade in Phasen mit niedrigen Zinsen sind derartige Darlehen ein intelligentes Mittel, um sich die günstigen Finanzierungskonditionen für die Zukunft zu sichern. Selbst wenn die Zinswette nicht aufgeht, sorgen die Darlehen für Planungssicherheit, weil die künftigen Annuitäten frühzeitig feststehen. Verbraucherschützer raten deshalb dazu, etwa 36 Monate vor dem Ende der Zinsbindung erste Angebote für die Anschlussfinanzierung (siehe hier) mit Forwarddarlehen einzuholen.

Die Vorteile der Forward-Darlehen

  • Forward-Darlehen bieten Schutz vor steigenden Zinsen.
  • Die Darlehen sorgen für Planungssicherheit über die laufende Sollzinsbindung hinaus.
  • Sie können sich künftige Konditionen sichern, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.

Die Nachteile der Forward-Darlehen

  • Wenn die Zinsen fallen, profitieren Sie davon nicht.
  • Bei Forward-Darlehen wird ein so genannter Zinsaufschlag fällig, die Darlehen sind also etwas teurer als ein herkömmliches Annuitätendarlehen.
  • Die Festlegung der Konditionen bedeutet auch fehlende Flexibilität bei der Finanzierung.

Was sind „echte“ und „unechte“ Forward-Darlehen?

Am Markt wird zwischen so genannten „echten“ und „unechten“ Forward-Darlehen unterschieden. Das klingt komplizierter, ist aber eigentlich ganz einfach: Bei echten Darlehen beginnt die Zinsbindung erst in der Zukunft, doch die Konditionen für den Kredit werden schon jetzt festgehalten. Für jeden Monat bis zur Auszahlung des Darlehens wird dabei ein Zinsaufschlag fällig. Manche Anbieter verzichten während der ersten Monate auf die Berechnung des Aufschlags.

Bei unechten Forwarddarlehen beginnt die neue Zinsbindung unmittelbar beim Abschluss des Vertrages. Das Darlehen wird aber erst beim Auslaufen des bestehenden Annuitätendarlehens ausbezahlt. Die Zinsbindung beginnt bei den beiden Formen des Forward-Darlehens also zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Das klingt nach einem kleinen Unterschied, kann aber große Folgen bei den Kosten haben. Wer die Konditionen von echten und unechten Forward-Darlehen vergleichen möchte, sollte deshalb die tatsächliche Zinsbindung beachten. In jedem Fall lohnt es sich, die Konditionen verschiedener Anbieter zu vergleichen.

Echte oder unechte Forward-Darlehen: Was ist besser?

Das hängt von der künftigen Zinsentwicklung ab. Bei einem echten Forward-Darlehen gilt die Sollzinsbindung für die gesamte Laufzeit. Wenn die Zinsen steigen, ist der Kreditnehmer hier also im Vorteil. Bei unechtem Forwarddarlehen beginnt die Zinsbindung dagegen schon beim Vertragsabschluss, sie endet entsprechend früher. Wenn die Zinsen steigen, ist das für den Kreditnehmer ein Nachteil. Fallen die Zinsen dagegen, profitiert man davon früher.

Fazit

Wer seiner Bank nach dem Ende der Zinsbindungszeit noch Geld schulden wird, sollte mit der Anschlussfinanzierung nicht zu lange warten. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen können Forwarddarlehen eine clevere Lösung sein, um für Planungssicherheit bei der Finanzierung zu sorgen. Ein Vergleich der Konditionen lohnt sich dabei in jedem Fall.

 

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